Ich freue mich auf jeden weiteren Blick in die Kristallkugel...
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Man könnte sagen: „Wenn die Deutsche IT stark ist, braucht sie kein Babyfläschchen der Kanzlerin; und wenn sie schwach ist, ist ohnehin alles zu spät.“ Man könnte auch sagen: „Die Bundesregierung macht mit dem Software-Cluster riesige Anstrengungen, um das einzigartige Software-Ökosystem im Südwesten Deutschlands noch stärker zu machen, sie fördert mit Trusted-Cloud und anderen Programmen IT-Forschung und Entwicklung, und mit dem Breitband-Ausbau den Netzzugang in allen Teilen des Landes – das muss doch reichen!“ BEIDES IST FALSCH! Deutschland *hat* eine starke IT-Forschung und Ausbildung, ausgezeichnete Klein- und Mittelständler und immerhin *noch* „Global Player“. Dennoch muss eine Regierung immer dann bei Zukunftstechnologien mit *mehr* als den üblichen Förder- und Begleitmaßnahmen eingreifen, wenn einer von drei Fällen vorliegt: ERSTENS: ganz entscheidende Innovationsbarrieren sind zu überwinden ZWEITENS: laufende Entwicklungen stellen das Selbstverständnis der Nation – für Deutschland: das eines demokratischen Rechtsstaates in subtiler sozialer und marktwirtschaftlicher Balance – in Frage. DRITTENS: im internationalen Kampf um IT-Spitzenplätze spielen andere Nationen die „Regierungs-Karte“ so geschickt, dass wir ohne diese Karte nicht mithalten können.
In der Deutschen IT geht es um alle diese drei Dinge gleichzeitig, siehe folgendes Beispiel: Das „Internet der Dienste“ schickt sich an, Stück für Stück das weltweite Wirtschaftsgeschehen in sich aufzusaugen und zum Motor und Marktplatz der Weltwirtschaft,aber auch einer immer rascheren Globalisierung zu werden. Das geschieht in drei Wellen: zuerst werden beliebige Produkte und Dienstleistungen vollständig digital beschrieben und im Internet weltweit ‚handelbar‘ gemacht; dann treten digitale Mehrwertdienste auf, die aus den einfachen „Diensten“ höherwertige Wirtschaftsgüter geringstmöglicher „Fertigungstiefe“ machen (ein derart Ressourcen-armes Geschäft, dass Schwellenländern auf Augenhöhe mitkämpfen!); schließlich werden sogar die Wirtschaftstreibenden selbst im Netz „digital“: Software handelt mit Software, bietet mit, „baut“ höherwertige Dienste – spätestens dann ist in der globalen Wirtschaft nichts mehr wie es war! Deutschland hat keine (erstrebenswerte) Zukunft mehr, wenn wir in diesem neuen, irgendwann einmal *einzigen* Weltmarkt nicht ganz vorne mitmischen. Und die Bundesregierung hat sogar ein Leuchtturmprojekt gefördert, das die weltweit besten F&E-Ergebnisse für das Internet-der-Dienste hervorgebracht hat. Doch jetzt sieht man:
In der IT-Branche kann man selten „erst einmal zuwarten“. Die Bundesregierung hat an vielen Stellen für die Deutsche IT großes geleistet und tut das noch immer. Aber wir brauchen sie darüber hinaus als politisch treibende Kraft, die die Deutsche IT-Zukunft als *die* Zukunft Deutschlands versteht und gestaltet und ihr die entscheidenden Impulse gibt. Deutschlands IT-Strategie muss Chefinnen-Sache sein!
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