Montabaur. Sich als weltweit anerkannter Informationstechnik-Fachmann zu beweisen, gleichzeitig den Blick auf wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge zu richten und Gedanken anschaulich und allgemein verständlich zu vermitteln – diesen Spagat schaffte Prof. Dr. Lutz Heuser bei einer Lesung in seiner Heimatstadt Montabaur.

Nicht alle Zuhörer hatten einen Sitzplatz in der Bürgerhalle des Rathauses ergattert, so groß war das Interesse an der Veranstaltung der CDU Montabaur. Landtagskandidatin Gabi Wieland stellte Prof. Dr. Heuser als langjährigen Leiter der SAP-Forschung und des deutschen Software-Clusters, Berater von Ministerien und europäischen Gremien und Angehörigen renommierter Forschungskreise und Institute vor.

Anhand seines Buches „Heinz’ Life, die Geschichte des PCs von 1962–2032“ entführte Heuser auf eine kurzweilige Reise durch die Jahre der Entwicklung von PC-Hard- und Software. Die von 40 renommierten IT-Pionieren verfassten Erinnerungen sind auch Zeugnisse der historischen Ereignisse. Einen breiten Raum nehmen Visionen künftiger IT-Anwendungen ein.

In der anschließenden regen Diskussion zeigte sich die Bandbreite der Informationstechnik: Die Gefahr eines Krieges im virtuellen Raum durch Lahmlegen wichtiger Wirtschaftszentralen bestehe. Facebook, Twitter und Co. würden gesellschaftliche Entwicklungen prägen, indem sie ein neues Gruppenzugehörigkeitsgefühl und Teilhabemöglichkeiten bieten. IT-Strategien, die komplexe Systeme im Fokus haben, sichern den Wirtschaftsstandort Deutschland. Zugänge und Netze sind wesentliche Infrastrukturvorteile.

„Ohne die – damals noch innovative – Informatik-AG am Mons-Tabor-Gymnasium wäre ich nie zu diesem Gebiet gekommen.“ Deshalb appellierte Heuser, mehr Gewicht in der Schulbildung auf naturwissenschaftliche Zusammenhänge zu legen.